{loadposition maincontent_1_1}Die Reise geht weiter!

Ein temperament- und schwungvolles Herbstkonzert hat die Stadtmusik Wehr den Besuchern am Samstag in der nahezu ausverkauften Stadthalle geboten. Dass der Abend so lebhaft wurde, war wohl in der Auswahl der Kompositionen begründet. Diese hatten Amerika zum Inhalt. Da bietet der Kontinent, besonders das südliche Lateinamerika, mehr als genug an heißen Rhythmen. Querbeet, von Feuerland im Süden bis Kanada im Norden zog sich die Reise von Jugendkapelle und Hauptorchester hin.

Die Besucher jedenfalls waren begeistert von den Darbietungen. Zum einen von den Leistungen der etwa 100 mitwirkenden Musikerinnen und Musiker, die das Programm gestalteten, zum anderen was die Dirigentin beider Formationen, Birgit Trinkl, an präzisen Leistungen herausforderte.

Dabei stand sie zunächst vor dem Problem, den ersten Konzertteil mit dem Nachwuchs in nur fünf Wochen einüben zu müssen. Zuvor mussten nämlich die Jugendkapelle und die bis dahin eigenständigen Zöglinge, die "Nachos", zu einem gemeinsamen Orchester zusammengefügt werden. Alles gelang bestens. Die neue Jugendkapelle spielte sehr sicher und souverän. Man darf sich auf deren zukünftige Auftritte freuen. Mit vier Titeln war der Nachwuchs beim Herbstkonzert vertreten. Er spielte mit "West Side Story" und "Colors oft the Wind" aus dem Zeichentrickklassiker Pocahontas Melodien, die auch durch Filme weltbekannt worden sind. Louisa Giordano übernahm in einer Passage das Solo auf dem Altsaxophon.

Die Stadtmusik hatte im zweiten und dritten Konzertabschnitt gleich acht Kompositionen auf dem Programm. Der Einstieg mit "Olympic Fanfare and Theme", der Erkennungsfanfare bei Olympia 1984 in Los Angeles, ließ bei allen Konzertbesuchern das Herz höher schlagen, so überwältigend und packend wurde es dargeboten. Ragtime, Blues und marschartiger Schlussteil sind die tragenden Teile in "New York 1927". Diese gut an das Ohr des Zuhörers zu transportieren und ganz im Sinne des Komponisten zu interpretieren, gelang den Wehrer Musikern sehr gut. Überhaupt zeigten sich diese in prächtiger Form und Spielfreude.

Mit großer Disziplin, genau den Zeichen der Dirigentin folgend, spielten sie alle Stücke. Dabei galt es oft, extrem schwierige musikalische Klippen zu umschiffen. Solange die Stadtmusik sich in Nordamerika aufhielt, blieb deren Musik eher gemäßigt temperamentvoll, wechselte sie aber nach Südamerika, da wurde sie feurig und heiß. In "Copacabana" wurde im Discosound der späten 1970er-Jahre gespielt. Im "Libertango" wurde ausgiebig dem innigen Tango gehuldigt, im "Danzas Cubanas" gab es Samba- und Mamborhythmen zu hören, kurzum: die ganze Freude der afrokubanischen Inselbewohner wurde in die Halle transportiert. Was wäre eine Amerikareise ohne den berühmten "St. Louis Blues Marsch"? Diesen musikalischen Leckerbissen hatte sich die Stadtmusik für den Abschluss des Konzertes aufgehoben. Doch ohne Zugaben wurde das großartige Orchester nicht von der Bühne entlassen.

Wie bei der Jugendkapelle so brillierten auch im Hauptteil Damen und Herren mit Soli: Erik Bader (Posaune), Franca Klank (Klavier), Tatjana Nehls (Querflöte), Christian Scheb (Flügelhorn), Johannes Weiss (Trompete), Marion Weiss (Piccoloflöte). Die Programmansage hatte die Dirigentin selbst übernommen. Vorsitzender Harald Vesenmeier nutzte die Gelegenheit, neue Vereinsmitglieder zu werben und auf das 160-Jahr-Jubiläum hinzuweisen, das 2019 ansteht. Da werden einige musikalische Highlights geboten mit dem Laubenfest als Höhepunkt.

 

Programm

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